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Thema Ärztemangel: Stimmen aus dem Crailsheimer Gemeinderat

Helga Hartleitner (SPD): „Ein Versorgungsgrad von 106,5 Prozent hört sich gut an, doch diese Zahl verzerrt die Realität. In der Praxis sieht es so aus, dass sich viele Menschen in der Ambulanz des Klinikums behandeln lassen, weil sie keinen Hausarzt mehr finden. Wir müssen gemeinsam Wege suchen, damit wir dieses große Problem lösen können.“

 

Uwe Berger (CDU): „Die Situation ist 5 vor 12 – wenn nicht später. Die meisten Ursachen können wir auf lokaler Ebene nicht beeinflussen. Dabei ist eine vernünftige, ausreichende Gesundheitsvorsorge genauso wichtig wie eine gute Kinderbetreuung. Der runde Tisch ist ein wichtiger erster Schritt. Allerdings ist der runde Tisch auch zum Erfolg verdammt: Das Gremium muss kurzfristig und zeitnah Lösungen bringen.“

 

Wilfried Kraft (Grüne): Die Zukunft liegt meiner Ansicht nach in Gemeinschaftspraxen und im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ). Aufgabe des runden Tisches sollte die Koordination sein: Wo werden Arztsitze frei? Welche Praxen könnte man zusammenführen? Wo muss man eventuell finanzielle Hilfe leisten? Wichtig ist auch, dass die politischen Entscheidungsträger permanent für dieses Thema sensibilisiert werden.“

 

Jens Zielosko (CDU): „Leider habe ich auch keine konkrete Lösung, den Ärztemangel zu beheben. Es ist wichtig, dass das Thema jetzt im Gemeinderat ist – im Sozialausschuss des Kreistags beschäftigen wir uns schon lange damit. Der runde Tisch sollte den Mut haben, unorthodoxe und kreative Wege zu gehen.“

 

Peter Gansky (BLC): „Wer ist eigentlich schuld am Ärztemangel? Wenn keine Ärzte nach Crailsheim wollen, brauchen wir auch kein Ärztehaus zu bauen. Mein Lösungsvorschlag sieht so aus: Privatpatienten sollten sich nur noch in Privatarztpraxen behandeln lassen – dann gibt es in den anderen Praxen wieder Luft nach oben.“

 

HOHENLOHER TAGBLATT | CHRISTINE HOFMANN | 26.11.2016

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