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„MVZ hat uns Versorgung gerettet“

Umfrage. Wie ist die Situation der Hausärzte im Landkreis? Die Verwaltung stellt Ergebnisse im Ausschuss vor.

Schwäbisch Hall. „112 Ärzte wurden angeschrieben und 54 haben mitgemacht“, berichtet Sophia Joksch im Ausschuss für Gesundheit, Soziales und Schulen. Die Gesundheitsmanagerin erläutert, dass die Mehrheit der teilnehmenden Ärzte zwischen 1.200 und 1.500 Patienten pro Quartal betreut. Im Umfeld wichtig sind den Ärzten vor allem gute Anbindungen an den ÖPNV, Apotheken und medizinische Therapeuten. 19 der teilnehmenden Ärzte werden nur noch fünf Jahre praktizieren. Die Mehrheit der Befragten kann sich vorstellen, künftig in Teilzeit zu arbeiten. Deutlich wird, dass junge Ärzte künftig vor allem Anstellungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie flexible Arbeitszeiten bevorzugen. Bürokratieabbau und Verwaltungsaufgaben reduzieren, diese Themen nennen die Ärzte als Herausforderungen, die dringend anzugehen seien. Die Mehrheit nennt die Anstellung in einer Großpraxis, in einem medizinischen Versorgungszentrum als künftiges Modell in der ambulanten, hausärztlichen Versorgung.
 

„Geschäftsmodell fehlt“
 

„Es fehlt ein Geschäftsmodell, das uns von anderen Kreisen abhebt. Wir brauchen Ärzte in der Fläche“, kritisiert CDU-Kreisrat Herbert Holl. „Unser medizinisches Versorgungszentrum Crailsheim ist unser Geschäftsmodell“, entgegnet Landrat Gerhard Bauer. Das Modell ermögliche auch Zweigstellen im ländlichen Raum. „Das MVZ hat für uns die medizinische Versorgung gerettet, nimmt viel Bürokratie ab“, ergänzt Kreisrat Christian Mauch (Freie). Mauch ist Bürgermeister in Gerabronn, wo das MVZ wie in Stimpfach eine Zweigstelle hat. Fichtenaus Bürgermeisterin und Kreisrätin Anja Wagemann (Freie) betont, dass der Aufbau eines Netzwerks wichtig sei, auch um im Wettbewerb um junge Ärzte mithalten zu können. Wie geht es weiter? Joksch schlägt die Gründung einer Arbeitsgruppe „Zukunft der ambulanten ärztlichen Versorgung“ vor, die im November 2019 starten soll. Inhaltlich gibt sie unter anderem als Impulse für die Arbeitsgruppe die Gründung eines Weiterbildungsverbundes und interkommunale Kooperationen mit.  cus

Haller Tagblatt / Hohenloher Tagblatt / Gaildorfer Rundschau / 08.10.2019 

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