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Arztversorgung für die Zukunft sicherstellen

Gemeinderat Gibt es in fünf Jahren keine Lösung, könnten Patienten in Blaufelden ohne Allgemeinmediziner dastehen. Das beschäftigt die Kommune. Von Oliver Färber

Es ist ein wichtiges Thema, über das Bürgermeisterin Petra Weber die Gemeinderäte in der jüngsten Sitzung informiert hat. Hinter dem zunächst lapidar klingenden Tagesordnungspunkt „Ärzteversorgung in Blaufelden“ steckt ein heißes Eisen: Die Kommune muss sich dringend darum bemühen, wenn es dort auch in Zukunft Mediziner geben soll. Schon in fünf Jahren könnten die Bewohner der Gemeinde sonst einen weiteren Weg in Kauf nehmen müssen, wenn sie zum Arzt müssen. Doch die Brisanz ist, wie bei Webers Ausführungen klar wird, schon etwas abgekühlt, denn die ersten Ansätze liegen schon auf dem Tisch. „Da gibt es eine Lösung“, ist sich die Rathauschefin sicher.


Dass die medizinische Versorgung auf dem Land nicht das Problem von Blaufelden allein ist, das kann sie schon berichten. Und vereint soll etwas getan werden, wie sie gehört hat. „Das war auch schon im Kreistag. Da ist schon was im Busch“, verrät ist. Allerdings sei auch eins klar: Die Kommunen stünden untereinander im Wettbewerb, wenn es darum gehe, Ärzte für einen Praxisstandort zu gewinnen. „Da gibt es teilweise schon Raubrittertum“, meint Weber und grinst.


Deshalb sei es besonders wichtig, Medizinern etwas zu bieten. Dabei gebe es mehrere Lösungsansätze wie eine Wohnung für Ärzte im Praktikum und eine Zusammenarbeit mit Universitäten. Eine weitere Möglichkeit wäre, Baugrund für eine Praxis zur Verfügung zu stellen.


Bestehende Praxis ohne Zukunft


Auch könne die Gemeinde oder ein Investor geeignete Räumlichkeiten anbieten. „Das könnte auch ein Haus sein, in dem beispielsweise auch noch eine Physio-Praxis unterkommt“, nennt sie eine Idee. Das könne in einem Neu- aber auch in einem Bestandsbau realisiert werden. „Die Hintz-Räume sind nicht zukunftsträchtig“, entgegnet sie auf eine entsprechende Anfrage aus den Reihen der Gemeinderäte, ob nicht ein Mediziner die bestehende Arztpraxis weiter betreiben könnte.

 

Neben verschiedenen Diskussionen im Gemeinderat, Gesprächen mit ortsansässigen Ärzten dem Bund der Selbstständigen und der evangelischen Kirche wurden auch schon Beraterverträge abgeschlossen: zum einen mit der Firma Bopp digital, die einen Arzt für Blaufelden suchen soll. „Da gibt es aber noch kein Ergebnis“, berichtet Weber.


Zum anderen soll die Firma NPS aus Ulm eine Vergabestrategie für den Neubau von Arztpraxen in Blaufelden erstellen. Der Gemeinderat hat beschlossen, mit den Fachleuten eine Variante eines Neubaus oder auch Möglichkeiten mit Bestandsgebäuden wie dem Lagerhaus, dem Raiffeisenmarkt, der ehemaligen Praxis Panzioch oder Matratzen-Concord zu untersuchen.


Monatlicher Bericht


„Wir werden den Planern jetzt Druck machen. Wir dürfen nicht lange zögern“, stellt Weber fest. In drei bis fünf Monaten sollten Alternativen mit belastbaren Zahlen vorliegen.


Dass das Modell „selbstständiger Landarzt“ auslaufe, daraus macht Weber keinen Hehl. Angesagt seien moderne Organisationsformen. Deshalb hatte die Gemeinde schon Kontakte mit dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) Crailsheim. Das habe durchblicken lassen, dass es ein Modell für Blaufelden geben könne. Per Beschluss beauftragten die Gemeinderäte die Verwaltung auch, die Verhandlung über eine Außenstelle des MVZ in der Kommune zu vertiefen – auch, um die Möglichkeit einer Facharztabdeckung zu eruieren.


Monatlich will die Verwaltung nun das Gremium informieren, wie der Sachstand in diesem Themenfeld ist.

Den Bürgern tue man mit dem Engagement auf Dauer etwas Gutes, betont die Bürgermeisterin.

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HOHENLOHER TAGBLATT / 27.10.2020 

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